Montag, 6. August 2007

NRZ: Trainer wechselte die Seite

von Michael Blatt
HOCKEY. Zunächst coachte Manuel Freynik den TV Jahn Hiesfeld und griff dann für den Gegner zum Schläger.

Ein alles andere als alltägliches Erlebnis hatte Manuel Freynik beim Vorbereitungsturnier auf dem Hockey-Platz beim TV Jahn Hiesfeld. Denn einerseits ist er Trainer der "Veilchen"-Herren, andererseits greift er beim ETB Schwarz-Weiß Essen in der Oberliga selbst zum Schläger. Generell kein Problem, doch diesmal trafen beide Mannschaften direkt aufeinander. "Ein sehr eigenartiges Gefühl", beschreibt Freynik die Tatsache, zunächst für 15 Minuten seine Schützlinge an der Seitenlinie zu deligieren und im weiteren Verlauf auf dem Feld gegen sie zu spielen.

Die Hiesfelder, die in der 2. Verbandsliga einen Neuanfang starten, begrüßten vier höherklassige Vereine aus Essen, Duisburg, Richrath und Oberhausen auf dem Kunstrasenplatz am Rotbach zum Testlauf für den Ligastart. "Früher hätten wir uns gar nicht getraut, solche Mannschaften einzuladen", erinnert sich Jahn-Akteur Jan-Erik Becker an die Vergangenheit, die der Club auf Ascheplätzen und holprigen Wiesen zubrachte.

Becker, der mit 41 Jahren zu den Ältesten im Team zählt und seit einem Vierteljahrhundert beim TV Jahn aktiv ist, spielte mit dem Gedanken, seinen Schläger an den berühmten Nagel zu hängen. Doch der Bau des Kunstrasenplatzes führte bei ihm zu einem Umdenken. Jetzt genießt der Hiesfelder Kassenwart die neuen Verhältnisse und setzt sich gleichzeitig ein ehrgeiziges Ziel. "Ich will noch einmal mit meinem Sohn gemeinsam in einem Team spielen." Bis dahin wird noch einige Zeit vergehen, denn Sprössling Jan-Patrick zählt erst neun Lenze.

Den Sprung in den Herren-Bereich wagt Jasper Quecke. Der 16-jährige gehört zum ersten Jahrgang, der die komplette Jugendförderung unter der Leitung von Achim van Laak genossen hat. Diese soll jetzt Früchte tragen und Hiesfeld Stück für Stück aus den Niederungen der Verbandsliga führen. Der Nachwuchs zeichnet sich nicht nur durch Qualität, sondern auch durch Verbundenheit zum Club aus: "Das ist mein Verein. Wenn es mit dem Studium passt, bleibe ich hier", bekennt sich Jasper zum TV Jahn.

Trainer Manuel Freynik war nach einem Sieg, zwei Niederlagen und einem Unentschieden mit dem Kräftemessen gegen die höherklassigen Mannschaften zufrieden: Wir haben bewusst stärkere Gegner eingeladen. Das bringt die Spieler auch weiter."

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